Da eben ein klein wenig die Diskussion über dieses Bild losging und ich schon ein klein wenig darüber geschrieben habe, dachte ich mir, ich mache mal ein "Sonderkapitel" und gehe hier in dem Blog mehr drauf ein. Wenn ihr es euch durchgelesen habt, könnt ihr euch auch dann in den Kommentaren darüber ausdiskutieren und eure Meinung dazu vertreten, auch untereinander.
Wie ihr seht, lautet der Titel des Sonderkapitels "Deutsches Schulsystem", nachdem ich dieses Bild (siehe unten) gepostet habe, wurde ich gefragt, was an dem deutschen Schulsystem nicht so gut sein sollte. Nicht zu vergessen, es ist meine persönliche Meinung, ob ihr das für richtig oder falsch haltet, müsst ihr für euch entscheiden.
Hier ein kleiner Auszug:
"Was ist an dem deutschen Schulsystem so gut?
- Dass die Schuljahre noch mehr verkürzt werden?
- Dass noch mehr Druck entsteht und man noch mehr lernen muss, damit man überhaupt irgendwas machen kann?
- Dass man in den FERIEN lernen muss oder sich sogar Nachhilfe holen muss?
- Dass man sich Nachhilfe holen muss?
- Dass man heutzutage mindestens Abitur haben muss, damit man die Karriereleiter hoch erklimmen kann oder gutes Geld bekommt?
- Dass man alles mögliche in verschiedenen Sprachen machen kann, aber keine Ahnung von Finanzen / Steuern / Miete / Anträge / Rechte etc. hat?
- Dass man aufhört seinen Träumen nachzugehen?
- Dass man kaum noch Zeit für etwas anderes hat, selbst wenn der Unterricht vorbei ist?
Was, WAS ist an dem Schulsystem so toll?
Ist ja schön und gut, dass du weißt wie eine Polynomdivison funktioniert und was bringt das danach?
"Allgemeinbildung" - Was für eine Allgemeinbildung? Kaum etwas davon braucht man im späteren Leben. Es gibt niemanden der mich bisher "Hey, kannst du mir mal verraten wie ich die Polynomdisivon an meiner Steuererklärung anwenden kann?" gefragt hat.
Die Mehrheit weiß wahrscheinlich nichtmal wofür eine Steuererklärung gut ist oder was sie überhaupt ist, aber ihr schreibt tolle Noten, super! :)
Es ist ja supi zu wissen wann der erste Weltkrieg war und jetzt? Wann wirst du schon nach dem ersten Weltkrieg gefragt? Also mein Bäcker hat mich das noch nie gefragt und deiner?
Wie schwachsinnig ist es denn bitte, wenn man bereits 5,6,7 Stunden in die Schule geht, dann ist es bereits 3,4,5 Uhr und danach muss man trotzdem noch mal paar Stunden für die Schule aufwenden, damit man dann noch mehr irgendwas lernt und Aufgaben erledigt.
Wo bleibt das Leben? Wo bleibt Zeit für das Leben?
FERIEN sind dazu um sich zu erholen und nichts mit der Schule zutun zu haben und heutzutage muss man sich die halben Ferien mit Schulsachen quälen. Ich unterhalte mich da immer mit den Senioren im Tanzkurs und die finden es selber eine Frechheit, selbst einige Lehrer, die ich dazu befragt habe.
Wo bleibt das Leben? Wo bleibt Zeit für das Leben?
Die meisten Geschäftsführer von heute, hatten damals einen Hauptschulabschluss und haben es trotzdem weit gepackt. Heute muss man schon fast Abitur haben, damit man bei Aldi oder KFC überhaupt arbeiten darf oder "qualifiziert" dafür ist.
Aber ja, das deutsche Schulsystem ist super!"
Mir wurde bereits viel Zustimmung für diesen Text gegeben (Kann man das einfach so schreiben? gegeben? Wie auch immer.), allerdings auch ein paar wenige Ablehnungen, aber das ist nicht schlimm. Es gibt hierbei kein "wirklich richtig" oder "wirklich falsch", es ist ein persönliches Empfinden. Ja, in anderen Ländern ist es anders und sie sind froh, überhaupt in die Schule zu gehen. Das stimmt ja auch. Wir befinden uns allerdings in Deutschland und es nützt nichts, sich mit anderen Ländern zu vergleichen. Immer diese gespielte Heuchelei. Könnt ihr nicht mal damit aufhören und euch auf das konzentrieren was wirklich vor euch liegt?
Jeder kennt dieses Beispiel der Eltern:
Man hat eine Arbeit zurückbekommen, kommt nach Hause, erzählt stolz den Eltern, dass man eine 2 oder 3 geschrieben hat und sie fragen dich "Und was hat der Max für eine Note geschrieben?" / "Was haben die anderen für eine Note geschrieben?" - ihr antwortet "Eine 1", sie fragen euch daraufhin "Und warum hast du keine 1 geschrieben?????" (Natürlich nicht in jedem Elternhaus, aber jeder kennt dieses Beispiel)
An einem anderen Tag kommt ihr wieder mit einer anderen Arbeit nach Hause und erzählt euren Eltern, dass ihr eine 4-5 geschrieben habt; eure Eltern daraufhin "Was wieso????" - ihr antwortet "Die anderen haben aber auch so eine Note!" und eure Eltern entgegnen euch "Uns ist egal was die anderen Kinder geschrieben haben!!!!"
Ja super, diese Denkweise bringt einen nach vorne. Es ist scheiß egal was andere Länder haben und was sie nicht haben. Schaut auf das was wir hier haben. Die Kinder in Afrika sind froh, dass sie in die Schule gehen können, da es dort sehr schwierig ist, überhaupt an Bildung zu gelangen. Wir bekommen sie quasi vor die Füße geschmissen. Woher wollt ihr allerdings wissen WAS die Kinder in Afrika oder sonstigen Ländern lernen?
Ich schreibe gar nicht, dass das Schulsystem komplett beschissen ist, allerdings ist meiner Meinung nach alles oberhalb der siebten Klasse vollkommen überbewertet und nicht vonnöten. Menschen sind Individuen - jedenfalls sollten sie es sein, sie haben praktisch diese "Fähigkeit" bekommen - da ist es schwachsinnig irgendwas "Allgemeines" in sie hineinzupressen. "Allgemein", wer definiert das überhaupt? "Allgemeinbildung", wer hat das festgelegt?
Ich habe letztes Jahr mal einen ähnlichen Text geschrieben, bzw. umformuliert und den möchte ich euch nicht vorenthalten, wenn wir uns schon zu dem Thema äußern:
"Im Endeffekt lernst du in der Schule alles außer das, was du wirklich fürs Leben brauchst. Du lernst nicht wie du dumme Kommentare wegsteckst, wie du selbstsicher und stark wirst. Du lernst nicht, wie du jemanden findest, mit dem du das Leben verbringen willst. Du lernst auch nicht wie du mit deinem Leben klar kommst, wenn es nicht läuft. Du lernst nicht, wie du Träume verwirklichst. Auch nicht, wie man glücklich wird. Man lernt nur irgendwelche Formeln, Namen von Menschen, die schon lange nicht mehr Leben und sonstiges Zeug was man nicht mal im Beruf braucht."
Vielen Dank für das Beibringen von einer Gedichtsanalyse in drei Sprachen, vielen Dank! Und was bringt mir das jetzt im Leben?
Es wird ebenfalls immer vorgeheuchelt, dass man in der Schule anfängt sich eine Meinung zu bilden. Ist das tatsächlich so? Wir sind in Geschichte 6. / 7. Klasse (Ihr werdet es wohl besser wissen.) und kommen jetzt im Zeitalter der Aufklärung an, wie Immanuel Kant einst sagte:
"Habe Mut, dich deines eignen Verstandes zu bedienen."
Zeitalter der Aufklärung. Die Lehrer versuchen einem vorzugaukeln, dass sie euch beibringen, eigenständig zu denken und etwas daraus zu machen. Sich eine MEINUNG zu formen und sie zu äußern, ist das tatsächlich so? Sobald man anderer Meinung ist und diese vertritt (ohne jetzt beleidigend zu werden natürlich) wird man vor die Tür geworfen und als Rabauke und dumm abgestempelt. Nur weil man eine andere Meinung hat. Uns wird beigebracht zu denken und eine Meinung zu haben, aber wir dürfen sie nicht äußern. DAS wird einem in der Schule beigebracht oder sollte ich eher schreiben sogar schon in der Schule beigebracht? Woher kennt ihr dieses Beispiel denn noch? Genau, auf der Arbeit, manchmal sogar unter Freunden und fassen wir es einfach mal zusammen: In der Gesellschaft.
Wie Bushido einst sagte oder rappte:
"Wie oft muss ich mir anhören von euch, ich soll aufhören zu träumen?
In der Schule lernst du gar nichts außer aufhören zu träumen."
Damit man diese Zeilen wirklich verstehen kann, empfehle ich euch den Film "Der Club der toten Dichter" (auf englisch Dead Poets Society) zu schauen. Es ist schwer, wenn man keine Bilder vor Augen hat, sich wirklich hineinzuversetzen und zu verstehen, was damit gemeint ist. Aber wenn ihr euch diesen Film anschaut, dann werdet ihr verstehen was ich meine. Achtet dabei auf den Jungen Neil Perry, der anfängt zu träumen und versucht seinen Traum zu verwirklichen.
Ich könnte mit diesem Thema ewig lange weitermachen, aber ich ziehe jetzt mal einen Schlussstrich und überlasse euch das Ruder.
Was ist eure Meinung dazu?
Viel Spaß.